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1. Das Mittelalter und die Neuzeit - S. 173

1895 - Leipzig : Voigtländer
173 schauplatz des Kampfes wurde. Die Verbndeten errangen dort mehrere Siege und eroberten endlich nach zwlfmonatigem Belagerungskampfe im Sep-tember 1855 die Hauptsttze der russischen Macht im Schwarzen Meere, die starke Seefestung Sebastopol. 4. Friede. Kaiser Nikolaus war inzwischen (am 2. Mrz 1855) gestorben, und sein Sohn und Nachfolger Alexander Ii. schlo Frieden mit den Verbndeten. Im Frieden zu Paris 1856 verzichtete Rußland aufsein bergewicht im Schwarzen Meere, das dem Handel aller Nationen geffnet wurde, und gab die Schutzherrschaft der die Moldau und Walachei auf. Die beiden Frstentmer vereinigten sich 1861 zu dem Frstentum Rumnien. Als Fürst wurde 1866 der Prinz Karl von Hohenzollern - Sigmaringen er-whlt, der 1881 die Knigskrone von Rumnien annahm. In Rußland war Kaiser Alexander Ii. bestrebt, die innere Wohlfahrt seines Reiches zu heben. Seine wichtigste Regententhat war die (1861 verkndete) Befreiung d er Leibeigenen, wodurch 24 Millionen bisher leibeigener Bauern freie Landbesitzer wurden. Gleichwohl wurde der Kaiser durch die Umsturzpartei der sogenannten Nihilisten er-mordet (1881). Ihm folgte sein Sohn Alexander Iii. Durch den Krimkrie g hatte Napoleon die seit 1815 bestehende Verbindung zwischen Rußland und sterreich gesprengt, und als der Friede in Paris 1856 geschlossen wurde, erschien das siegreiche Frankreich als die erste der europischen Gromchte. Im folgenden Jahre begann Napoleon, wieder in Vereinigung mit England, Krieg mit China, wodurch dem ber-seeischen Handel freiere Bahnen geffnet wurden. 1. England von Georg Iv. bis Viktoria. England war die einzige europische Macht, welche der gewaltige Napoleon I. nicht zu demtigen ver-mocht hatte; die langjhrigen Kriege mit Frankreich hatten der Seeherr sch aft des unbezwinglichen Jnselreiches durch Wegnahme der franzsischen Kolonien nur eine weitere Ausbehnnng gegeben. Sein Hattbel, der die ganze Erbe umspannt, schwang sich zu einer nie bagewesenen Hhe empor; seine mit den groartigsten Maschinen betriebene Jnbustrie behauptete das bergewicht der aubere Lnber. Auf Georg Iii. folgte als König sein Sohn Georg Iv. (18201830), ein wrbelofer Herrsch er, unter welchem jeboch der groe Minister Canning den Gruub zu wichtigen Verbesserungen legte. Georgs Nachfolger war sein Bruder Wilh elm Iv. (18301837), während bessen Regierung die Sklaverei in den englischen Kolonien aufgehoben wrbe (1833), vorzglich infolge der unausgesetzten Bemhungen des eblen Wilberforce. Nach Wilhelms Tode wrbe seine Nichte Viktoria Knigin von England (1837). Unter ihrer Regierung bilbeten einsichtsvolle Minister die Staatsverfassung weiter; insbefonbere wrbe das Wahlrecht zu dem Parlament, welches der alle wichtigen Angelegenheiten zu ent-fcheiben hat, weiter ausgebehnt. 110. (171.) England.

2. Das Mittelalter - S. 143

1893 - Leipzig : Dürr
— 143 — jungen Bauern in Sammt und Seide, mit Sporen und Schwert einherstolzierten, wie Ritterssöhne. Damals entstanden viele neue Dörfer, indem man den Wald ausrodete oder abbrannte. Die Ortsnamen auf — rode, — reut, — rat, — brand, — schwend, — hau, — schneid, — Hagen stammen meist aus dieser Zeit. Große Scharen von Landleuten zogen auch mit einem Edelmanne nach dem Osten in die Slavenländer und bebauten mit Erfolg den fruchtbaren Waldboden. Die Vergünstigungen, welche die Grundherren gewährten — die Hufe umfaßte dort 60 Morgen Landes — lockte viele an. Wie der Bauer in dem Dorfe, so gelangte auch der Handwerker in der Stadt allmählich zu größerem Wohlstände und zu größerer Unabhängigkeit. Ursprünglich hatte jeder Hof, jedes Kloster, jeder Bischofssitz seine eigenen Werkstätten, und die Arbeiter darin waren meist unfreie Leute, aber als der Absatz der Waren infolge des zunehmenden Handels ein größerer wurde, mehrte sich die Zahl der Gewerbtreibenden. Die Geschicklichkeit derselben bildete sich mehr und mehr aus, und es entstanden die Zünfte, die Genossenschaften oder Verbände der Handwerker, mit ihren eigentümlichen Einrichtungen. Vor der Lade, in der die Urkunden lagen, in Gegenwart der Meister und Gehilfen wurde der Lehrling aufgenommen und nach beendeter Lehrzeit zum Gefelleu gesprochen, hier wurde das Meisterstück geprüft und das Meisterrecht erteilt, hier wurden die Streitigkeiten der Zunftgenossen geschlichtet und Bestimmungen getroffen, die das ganze Leben des einzelnen regelten. Es gab schon im 12. Jahrhundert Zünfte, die an Ansehen und politischem Einstusse den Gilden der Großkaufleute nichts nachgaben, am berühmtesten waren die der Weber (Tuchweber, Bettziechenweber) in den großen Rheinstädten, in Mainz, Worms und Köln. Auch der deutsche Haudel entwickelte sich zuerst ait diesem Flusse, man benutzte hier die alte Römerstraße und den Wasserweg; die Schiffe wurden stromaufwärts an Seilen vom Ufer aus (auf Leinpfaden) gezogen. Die Waren, welche man auf solche Weise beförderte, waren Zimt (ans England), Vieh, Käse und Fische (aus Holland), Wollenstoffe (aus Flandern), Honig und Wachs (vom Niederrhein), Wein und Holz (vom Oberrhein). Der Verkehr setzte sich nördlich fort über das Meer nach England und südlich über die Alpeupäfse nach Italien. Dadurch kam der deutsche Kaufmann mit dem Auslande in Berührung, denn die großen Handelsstraßen erstreckten sich von Konstantinopel einerseits durch Italien und Spanien nach England, andererseits durch Rußland (Nowgorod) über Schweden (Gotenburg) ebenfalls nach England. Auch im Norden, in Hamburg, Lübeck, Bremen, fing der Handel an aufzublühen, nachdem der Hansabund sich gebildet hatte, der den Schiffen

3. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 215

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
Sitte und wirtschaftliche Verhltnisse verschiedenen Belgier keine Rck-ficht nahmen und sich als die Herren betrachteten, infolge der Julirevo-lntion zum Ausbruch. Die Belgier rissen sich_ von Holland los und whlten den Prinzen Leopold von Sachfen-Koburg zu ihrem Könige. Luxemburg, das seit dem Wieuer Kongre mit den Niederlanden durch Personal-Union verbunden war, trat in ein gleiches Recht zu Holland. Die Ereignisse in Paris veranlaten auch die Polen, ihre alte Unabhngigkeit mit Gewalt wiederzuerlangen. Adel. Brger und Bauern, die zum Teil nur mit Sensen bewaffnet waren, erhoben sich im ganzen Lande. Sie leisteten den Russen tapseren Widerstand, muten aber der bermacht weichen und wurden endlich in der Schlacht bei Ostro-lenka (bei Warschau) am 26. Mai 1831 vollstndig geschlagen. Polen verlor seiue Verfassung von 1815 und wurde eine russische Provinz. Hannover, das bisher durch Personal-Union mit England ver-bnnden war, wurde im Jahre 1837 selbstndig, weil der letzte König, Wilhelm Iv., kinderlos starb'. In England folgte ihm seine Nichte Viktoria. Hannover, wo die weibliche Erbfolge nicht galt, erhielt in Ernst August, dem Herzog von Cumberland, einen eigenen König. Dieser hob die Verfassung auf. die das Land von der englischen Re-gierung erhalten hatte, und als er trotzdem den Dienst- oder Huldiguugs-eid verlangte, weigerten sich sieben Prosessoren der Gttinger Universitt (Jakob und Wilhelm Grimm, Albrecht. Dahlmann. Weber. Ewald und Gerviuus), dieser Aufforderung nachzukommen; sie wurden ihres Amtes entsetzt und aus bent Lande verwiesen. Fr Preußen brachte die Julirevolution keinen Ausstand, wohl aber eine hochgradige Erregung der Gemter, die durch aufrhrerische Schriften der Dichter des fogeuauuteu juugen Deutschlands", Ludwig Brue. Heinrich Heine it. ct., noch gesteigert wurde. Auf Veraulasfuug des Fürsten Metternich wurde eine Demagogen-Verfolguug ins Werk gesetzt, die sich besonders gegen die Studenten richtete. In Preußen wurden 39 Burschenschaftler zum Tode verurteilt, spter aber zu Festungs-strase begnadigt. Unter den Verurteilten besand sich auch der spter so gefeierte Dialektdichter Fritz Reuter.

4. Vaterländische Geschichte in Bildern - S. 61

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
König Friedrich Wilhelm Ii. Die franzsische Revolution. 1789. Kurz nach dem Regierungsantritte Friedrich Wilhelms brach in Frankreich Die Revolution aus, d. i. ein Aufstand gegen den König und die Verwaltung des Landes. Durch lange Kriege itnd eine ppige Hofhaltung war Frankreich arg verschuldet. Die schweren Steuern lasteten aber nur auf den Brgern und Bauern; der reiche Adel und die hohe Geistlich-feit dagegen waren steuerfrei. Die Unzufriedenheit im Lande hierber war sehr groß. Gottvergessene Männer verbreiteten dazu unter den Bewohnern Miachtung gegen die Religion und die weltlichen Gesetze. In Paris brach die Emprung zuerst aus. Die Franzosen ergriffen ihren unschuldigen König, warfen ihn ins Gefngnis und lieen dann ihn und seine edle Ge-mahlin ffentlich enthaupten; durch einen entmenschten Schuhmacher wurde der kleine Knigssohn langsam zu Tode geqult. Die Adligeu und Geist-lichen wurden beschimpft und an den Laternenpfhlen aufgehngt, ihre Wohnungen zerstrt, ihre Gter verteilt. Frankreich sollt- eine Republik, ein Freistaat sein; aber Schreckensmnner regierten das Land. Frei-

5. Geschichtliches Hülfsbuch für die oberen Klassen der höheren Mädchenschulen - S. 122

1888 - Leipzig : Teubner
- 122 erbe Don Carlos gert mit dem Vater in Streit nnb stirbt im Gefngnis. Philipp suchte in allen seinen Lndern die Alleinherrschaft der katholischen Kirche und die unumschrnkte (absolute) Knigs-gewalt herzustellen. Die niederlndischen Provinzen hatten seit alter Zeit das Recht gehabt, Steuern und Truppen zu bewilligen; in den nrdlichen Provinzen (mit deutscher Bevlkerung) hatte der Calvi-nismns Eingang gefunden; die reichen Städte des (halb romanischen) Sdens blieben katholisch. Die Hupter des Adels waren Wilhelm von Oranien (aus dem Hause Nassau), der Schweigsame" resor-miert, und Graf Egmont, Katholik, Ritter des goldenen Vliees, leichtlebig, der Liebling des Volkes. Die Einsetzung der Margarete von Parma, der Halbschwester des Knigs, als Generalstatthalterin erregt Unzufriedenheit (wes-wegen?). Zur strengeren Durchfhrung der Inquisition werden eine Reihe neuer Bistmer eingerichtet. Der Adel schliet einen Bund (die Geusen, ce n'est qu'une troupe de gueux). Bilderstrmerei des Pbels; Herzog Alba erscheint mit einem Heere; Margarete legt die Statthalterschaft nieder. Alba setzt den Rat der Unruhen (Blutrat) ein. Wilhelm von Oranien verlt das Land; Egmont und Hooru werden 1568 zu Brssel hingerichtet. Eine willkrliche Steuer (der zehnte Pfennig vom Verkauf) ent-zndet einen neuen Aufstand, welchen Oranien in den nrdlichen Provinzen leitet; die Wassergeusen. Alba wird auf feinen Wunsch abberufen. Heldenmtige Verteidigung Leidens (die Universitt).*) Die sieben nrdlichen Provinzen (zhle einige auf!) schlieen die Utrcdjtcr Union 1579 und sagen sich von Spanien los. Wilhelm von Oranien Erbstatthalter, wird 1584 in Delft von einem fanatischen Katholiken ermordet; ihm folgt sein Sohn Moritz. Die spanische Armada wird 1588 durch die Gewalt der Strme und die Angriffe der Englnder vernichtet. 1609 zwlfjhriger Waffenstillstand; erst 1648 im westflischen Frieden wird die Unabhngigkeit der vereinigten Niederlande von Spanien und dem deutschen Reiche anerkannt. Die sdlichen Provinzen (das heutige ?) bleiben katholisch und bei Spanien. . 152. Die Gedanken des kleinen niederlndischen Volkes umspannten bald die Welt. Auf dem Meere wurde der Nationalkrieg gegen *) Ebers, die Frau Burgemeisterin.

6. Geschichte der Neuzeit - S. 268

1887 - Wiesbaden : Kunze
268 Dritte Periode der Neuzeit. neuerung von Titeln , Rangstufen und Orden, die von der Revolution beseitigt worden waren, unter veränderten Formen. Napoleons Brüder wurden Prinzen, die Schwestern Prinzessinnen. Die Anhänger und Förderer seiner Pläne wurden zu hohen Würden berufen oder zu Senatoren ernannt und durch große Einkünfte mit dem Kaiserthron verknüpft. Sechs Großwürdenträger mit Fürstenrang wurden eingesetzt, darunter Cambabsrtzs als Erzkanzler, Lebrun als Erzkämmerer. Unter den Hofbeamten befanden sich Kardinal Fesch, der Oheim Napoleons, als Großalmosenier, Telleyrand als Großkammerherr. Aus den Generalen wurden 16 Marschälle ernannt, darunter: Bernadotte, Berthier, Davoust, Jourdan, Massena, Mortier, Murat, Ney, Soult. Ein Lehnsadel mit den Abstufungen von Fürsten, Herzögen, Grafen, Baronen schloß den Prachtbau des Kaiserhofes. Die durch die Republik entstandenen Einrichtungen wurden nach und nach abgeschafft, die bürgerliche Freiheit mehr und mehr beschränkt, die Presse streng überwacht und eine Zwingherrschaft eingeführt, wie die Bourbonenherrfchaft sie nie ausgeübt hat. Aber das Volk beugte sich, ließ sich Truppenaushebungen, Handelssperre und hohe Besteuerung gefallen, weil wenigstens Religionsfreiheit, Gleichheit vor dem Gesetze und das Eigentumsrecht des Bauernstandes an dem Grund und Boden des Landes gewahrt blieb; weil die Ruhmsucht des französischen Volkes in des Kaisers Thaten reiche Nahrung fand; weil Handel und Gewerbe aufblühten, der Wohlstand sich mehrte, Kunst und Wissenschaft gepflegt wurden und in der Hauptstadt durch Errichtung herrlicher Bauten eine seltene Pracht zur Entfaltung kam. Im Frühjahr 1805 wurde die italienische Republik in ein Königreich Italien umgewandelt, und am 26. Mai 1805 setzte sich Napoleon in Mailand die eiserne Krone der Lombarden aufs Haupt, indem er die inhaltsschweren Worte sprach: „Gott gab sie mir; wehe dem, der sie anrührt!" Sein Stiefsohn Eugen Beauharnais wurde Stellvertreter und deshalb zum Vizekönig eingesetzt. Parma wurde dem neuen Königreich beigefügt, Lucca erhielt Napoleons Schwester Elise, welche mit dem Korsen Bacciochi vermählt war. Die ligurische Republik wurde mit Frankreich vereinigt. Der dritte Koalitionskrieg 1805. Bald nach dem Friedensschlüsse von Amiens entstand zwischen England und Frankreich wieder die alte Spannung. England verweigerte die Herausgabe Maltas an den Johanniterorden, erklärte 1803 von neuem an Frankreich den Krieg und nahm französische und holländische Schiffe weg.

7. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 120

1875 - Braunschweig : Bruhn
120 f,r izs44vtten schlesischen Krieg, nachdem er ein Bündnis mit Kai- iei &**} Y und Frankreich geschlossen hatte. k„v b™"9 in Böhmen ein und Karl erobert- sein Bai er» wie- Jfe" kurz darauf und sein Sohn Maximilian schloss den Kurfli r st e nt h u m^B ai Jrn. Wtc °“f °ef,Crrei* und 6*(t fein (174?—1765) nun tourbe Maria Theresias Gemahl Franz I. ... Nachdem Friedrich die Oesterreicher bei Hohenfriedberg und die verbündeten wachsen beikesselsdors (der alte Dessauer) geschlagen nnddres- »ffasr't ^tie, wurde ihm im Frieden zu Dresden (1745) der Besitz Schlesiens zuerkannt. J ^.^bssen hatte Maria Theresia immer noch mit Frankreich in den österreichischen Niederlanden zu kämpfen und hauptsächlich durch die Hilfe der Kaiserin Katharina von Russland kam es 1748 in Aachen zu einem Frieden, in dem Oesterreich alle seine Besitzungen, bis auf das an an Preußen) 9eß 6 Schlesien, wieder zurück bekam (1744 fiel Ostfriesland §• 35. Der siebenjährige Krieg (1756-1763). Die Friedensjahre von 1746 56 wurden von Friedrich dem Großen angewendet zur Hebung der Industrie, zur Besserstellung de« Bauernstandes, zur Belebung des Ackerbaues und des Handels und zur Mehrung und Ver-^M.litarweseu«; von Maria Theresia zur Abstellung maucher Mlsbrauche in der Verwaltung, znr bessern Regulierung des Staats- und Kriegswesens und zur Abschließung folgenreicher Bündnisse." ,,, ^der Maria Theresia konnte Schlesien nicht vergessen und hatte ^ auf en Rath ihres klugen Ministers Kaunitz, mit Frankreich 1' Marquise Pompadur), Russland (Elisabeth) und Sachsen (Ärmster Brnhl), verbunden. Als Friedrich im Geheimen von diesem Bündnis erfuhr, brach er mit 70,000 Soldaten unvermutet in Sachsen bin und besetzte Dresd e n. Hiermit begann 1756 der sieb enjäh rige Krieg, auch der 3. schlesische Krieg genannt. Bei Pirna schloss Friedrich mit einem Theile seines Heeres die sächsischen Truppen ein, während er mit der Hauptmacht nach Böhmen zog und in der Schlacht bei Lo wositz das bedeutende Heer des österreichischen Feldherrn Brown schlug. Bald darauf erga- :eü ' nbte wachsen bei Pirna. Friedrich blieb in Dresden und das sächsische Land musste schwere Lasten tragen. traten auch die Schweden und das deutsche Reich ru Friedrichs Feinden so dass ihm eine halbe Million Krieger entgegen zogen, bettelt er kaum 200,000 Soldaten entgegenstellen konnte. Während England, ^nnover, Hessen-Cassel und Gotha, Friedrichs Bundesgenossen, die Franzosen abhielten, und ein Theil seines Heeres gegen ^"ssen Zog,.gewann er bei Prag (6.Mai 1757) durch den Mut und Hel-rentob Schwerins einen Sieg über die Österreicher. Aber kurze Zeit

8. Geschichte der neuesten Zeit - S. 37

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
Die Festlandsperre. Ii 31042. 37 England hatte während der langen Kriegszeit Frankreich und Hol-land die wertvollsten Kolonien und den Dnen das holsteinische Eiland Helgoland abgenommen, das es erst im Jahre 1890 wieder herausgab, und zwar an den Deutschen Kaiser. Vor einem kriegerischen Angriff schtzte es seine Lage und seine Flotte. Napoleon aber fate den Entschlu, das Festland, als dessen Herrn er sich fhlte, den Englndern zu verschlieen. Von Berlin aus verbot er allen Handel, ja den Briefwechsel mit England; er erklrte jeden Eng-lnder in dem ganzen Bereich der franzsischen Macht fr -kriegsgefangen, jede englische Ware als gute Prise, die schonungslos weggenommen und verbrannt wurde; die Eigentmer konnten sogar auf die Galeere geschickt werden. Kein englisches Schiff sollte in irgendeinem Hafen zugelassen und jedes Schiff irgendeiner andern Nation, das in England gewesen war und irgendeine Abgabe an die englische Regierung entrichtet hatte, den englischen Schiffen gleich geachtet werden. Dieser Fe st landsperre trat gem den Tilsiter Abmachungen auch Rußland bei. Besonders schwer lastete sie auf Preußen, dessen leb-Haft er Handel mit England dadurch unterbunden wurde; das Knigspaar sah mit eigenen Augen die englischen Schiffe aus dem Hafen von Memel verschwinden. Damals erstarb endgltig der deutsche Handel auf der Ostsee, den einst die Hanse geschaffen hatte. Dagegen veranlagte die Unmglichkeit, Zucker einzufhren, die Herstellung des Rbenzuckers, die sich spter zu einem blhenden Gewerbszweig entwickeln sollte. berhaupt kamen durch die Ausschlieung des englischen Wettbewerbs, zumal in der Rheingegend, mehrere Industrien zu bedeutendem Aufschwung: die Leineweberei in Mlhausen, die Woll- und Seidenweberei in Aachen und Krefeld; Baumwollspinnereien entstanden in groer Zahl am Rhein, aber auch in Bayern, in Sachsen und in Schlesien; Straburg wurde ein wichtiger Handelsplatz. 2. Wie die Ostseelnder muten die italienischen (Staaten ihre Hfen den Englndern schlieen; und als der Papst sich dem Machtspruch seines Schutzherrn nicht fgen wollte, lie Napoleon seine Truppen in den Kirchenstaat einrcken und nahm ihn in seine Verwaltung. Papst Pius Vii. antwortete mit dem Bannstrahl, worauf Napoleon den ehrwrdigen Kirchenfrsten nach Frankreich abfhren lie. Auch das wehrlose Portugal, das ganz von englischen Geschftsleuten abhngig war, besetzte ein fran-zsisches Korps; der König und sein Hof flchteten sich auf englischen Schiffen in das groe Nebenland Brasilien. Um England tdlich zu treffen, hatte Napoleon in Tilsit mit Alexander einen Zug nach Indien verabredet. Ehe er zur Verwirklichung dieses Ge-dankens schritt, wollte er die ganze Pyrenenhalbinsel unterwerfen und

9. Von 1648 bis zur Gegenwart - S. 70

1911 - Leipzig : Quelle & Meyer
70 Das Zeitalter Friedrichs des Großen und die Aufklärung die Engländer verhandelten über einen Sonderfrieden mit Frankreich, der auch 1762 in Fontainebleau zustande kam. Da wurde Friedrich aus sehr ungünstiger Lage durch den lange erwar-Dasjahr teten Tod Elisabeths von Rußland (Januar) gerettet. Peter Iii., 1762 ihr Nachfolger, ein Bewunderer Friedrichs, schloß mit ihm Frieden, Schweden wurde auch dazu veranlaßt. Es folgte sogar ein Bündnis zwischen Rußland und Preußen. Friedrich besiegte die Österreicher bei Burkersdorf, Prinz Heinrich die Reichstruppen bei Frei-berg (29. Okt.). Da auch Katharina Ii., die an Stelle Peters Iii. den Kaiserthron bestiegen hatte, an dem Frieden mit Friedrich festhielt, entschloß sich endlich auch Maria Theresia auf Grund des Status quo zum Frieden zu Hubertusburg (15. Februar). Auch England hatte mit Frankreich und Spanien, *'arlb mit dem es seit 1762 Krieg führte, in Paris Frieden geschlossen. Der Siebenjährige Krieg begründete Englands Weltmacht und Preußens Großmachtstellung. England gewann Kanada und die Herrschaft in Ostindien, wenn auch Pondichery Frankreich gelassen wurde. Die § 64. Erste Teilung Polens. In Polen hatte das ständische Unwesen Verfassung sich immer weiter entwickelt, so daß schließlich allein der Adel politische und wirtschaftliche Macht besaß. Ein Bürgertum bestand kaum, da es nur wenige Städte gab. Die Bauern waren leibeigen, vollkommen schütz- und rechtlos. An der Spitze der Republik Polen stand der König, der in seinen Entschließungen an die Zustimmung des Senats gebunden war, der aus der hohen Geistlichkeit und den Inhabern bestimmter Ämter bestand. Der König wurde vom gesamten Adel auf Lebenszeit gewählt. Der Reichstag, der die Gesetze gab, bestand aus den vom Adel der einzelnen Bezirke gewählten Abgeordneten. Jeder Abgeordnete konnte durch seinen Widerspruch gegen den Reichstagsabschied, das liberum veto, sämtliche Beschlüsse nichtig machen. Außerdem hatte der Adel das Recht, sich zum Widerstand gegen mißliebige Gesetze zu Konföderationen zusammenzutun. Eine geordnete Verwaltung war nicht vorhanden. Der Mächtige konnte tun, was ihm beliebte. Die Rechtspflege war ganz parteiisch, da die Richterstellen durch Wahl, d. h. durch Kampf der Parteien, besetzt wurden. Das Heerwesen war völlig im Verfall. Das Ein- Den Bestrebungen der polnischen Patrioten, unter Führung der Pregutensnu.potocki, Königswahl und liberum veto abzuschaffen, traten Ruß-Rußiands jand un^ preußen, die seit 1764 verbündet waren, entgegen, da sie die Fortdauer der polnischen Anarchie wünschten. Zunächst verwandten sie sich für die Dissidenten, d. h. die Griechisch-Katholischen und Evangelischen, die keine politischen Rechte hatten. Aber der katholisch Frieden zu Hubertusburg und 1763

10. Von 1648 bis zur Gegenwart - S. 132

1911 - Leipzig : Quelle & Meyer
132 Das Zeitalter der französischen Revolution und Napoleons I. wieder seine Privilegien geltend, während seine Leistungen für das Preußisches Gemeinwohl zurückgingen. So wurde das große Werk des preußi-La“Scht sehen Landrechts nur gegen den Widerstand der Stände durchgesetzt. Nach anfänglichen Versuchen, eine Änderung der Finanzverwaltung herbeizuführen durch Aufhebung der Regie und Freigabe des Getreidehandels, wurden doch schließlich neue Steuern eingeführt, da Krieg und Hofhaltung große Summen erforderten. Obwohl der Berliner Hof anfangs die deutschen Dichter und Gelehrten wie Ramler, Garve, die Karsch mehr als früher begünstigte, trat doch mit der Zeit der Gegensatz zwischen der Aufklärung und dem preußischen Wesen in Religions- und Zensuredikten, wie auch in der Maßregelung Kants, immer deutlicher hervor. Dabei zeigte sich wie am Hofe auch beim Adel und im Bürgerstand vielfach eine laxe Auffassung der Moral. Friedrich Auf Friedrich Wilhelm Ii. folgte im Alter von 28 Jahren sein T-Ssai?' Sohn Friedrich Wilhelm Iii. Der sittenreine, wohlwollende und nicht unbegabte, aber schüchterne und ungelenke Fürst regierte noch mehr als seine Vorgänger aus dem Kabinett. Trotz mancher Reform versuche (Befreiung der Domänenbauern) blieb unter ihm der preußische Staat absolutistisch-ständisch. Neutralität Preußen war seit dem Baseler Frieden neutral. Gegen Frankreich hatte es sich freundlich verhalten, um ungestört die polnischen Landesteile eingliedern zu können. Infolge seiner guten Beziehungen zur französischen Republik war ihm in Norddeutschland eine ansehnliche Besitzerweiterung zuteil geworden. Erfurt und das Eichsfeld, die Bistümer Hildesheim, Paderborn und zum Teil Münster, die Abteien Essen, Werden, Quedlinburg, Herford, Elten und Kappenberg und die Reichsstädte Mühlhausen, Nordhausen und Goslar wurden 1803 preußisch. Seit damals verband auch Friedrich Wilhelm Iii. und seine Gemahlin, die hochbegabte, schöne und edle Luise von Mecklenburg-Strelitz, eine innige persönliche Freundschaft mit Alexander I. von Rußland, die auch politisch wichtig wurde. Doch ließ Preußen, um neutral zu bleiben, die französische Besetzung Hannovers (§ 116) zu, obwohl es damit seine Stellung als Schutzmacht von Norddeutschland aufgab, die es seit dem Baseler Frieden inne hatte. Preußen u. Auch im dritten Koalitionskriege bewahrte Preußen die Neu-Koaiition tralität und verweigerte den russischen Truppen den Durchmarsch durch Schlesien, während die Franzosen, ohne zu fragen, durch Ansbach zogen (§ 116). Diese Mißachtung der preußischen Neutralität durch Napoleon erregte in Berlin große Entrüstung, ohne daß indessen etwas Ernstliches geschah. Erst als Alexander I. und Erzherzog Anton selbst nach Berlin kamen, ließ sich Friedrich Wilhelm Iii. zum Vertrag von Potsdam (2. November) bestimmen, in dem er
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